Häufig gestellte Fragen

Über unsere Hummeln

Bei der natürlichen Bestäubung ergänzen Hummeln und Bienen einander durch unterschiedliche Stärken.
Der größte Vorteil von Hummeln gegenüber Bienen ist der, dass sie auch bei schlechteren Witterungsbedingungen ausfliegen.
So sind sie beispielsweise früher am Morgen, bei niedrigeren Temperaturen und auch bei leichtem Regen und Wind aktiv.
Auch können sich Hummeln bei eingeschränkten Lichtverhältnissen besser orientieren (zum Beispiel unter Hagelnetzen) und durchfliegen die Kultur tendenziell im Zick-Zack-Flug.

Nein. Obwohl Hummeln genau wie Bienen Nektar sammeln, müssen sie keine Wintervorräte anlegen (weil nur die Königinnen überwintern). Weil Hummeln im Gegensatz zu Bienen keine organisierte Neststruktur haben, wäre die Entfernung der Waben (Honiggefäße) von Larven / Eiern / Pollen auch erheblich schwieriger.

Nein, das als „Colony Collapse Disorder“ (CCD) bezeichnete unerklärliche Bienensterben wurde bei Hummeln nicht beobachtet.
Auch wenn die genauen Ursachen nicht bekannt sind, scheint eine Kombination aus Parasiten und Pestiziden für das Massensterben verantwortlich zu sein.
Weil Bienen als komplettes Volk überwintern, sind sie hierfür anfälliger.
Bei Hummeln überwintert nur die Königin, weshalb die Völker von CCD nicht betroffen sind.


Hummeln stechen, aber nur zur Selbstverteidigung und fast ausschließlich in der Nähe ihrer Stöcke oder wenn sie in ihrer Bewegung eingeschränkt werden (zum Beispiel wenn man auf sie tritt oder sie mit der Hand zu halten versucht). Wenn Hummeln stechen, hinterlassen sie in der Haut keinen Giftstachel, weshalb sie weiterleben können. Hummeln gelten im Allgemeinen als weniger aggressiv als Bienen und Wespen.

Hummeln und Bienen können gemeinsam eingesetzt werden, sofern einige Vorkehrungen getroffen werden. Die Hummelkästen von Koppert enthalten Zuckerwasser, durch das Bienen angelockt werden können, insbesondere wenn sich noch keine Blüten geöffnet haben. Wenn Bienen anfangen, die Kästen zu befliegen, kann sich dies auf die Gesundheit und Lebensdauer der Hummelvölker nachteilig auswirken. Bei gemeinsamem Einsatz von Hummeln und Bienen empfiehlt Koppert, die Kästen der beiden in einer Entfernung von mindestens 90 bis 100 Metern aufzustellen. Es wird empfohlen, die Bienen später bzw. erst dann auszubringen, wenn sich mindestens 5 Prozent der Blüten geöffnet haben.

Hummeln reagieren auf Chemikalien genauso sensibel wie Bienen. Welche Vorkehrungen bei der Spritzung von Chemikalien zu treffen sind, erfahren Sie auf der Unterseite über Seiteneffekte oder von Ihrem Vertriebspartner für Koppert-Produkte.

Andere Insekten und Tiere können durch das Zuckerwasser und den Pollen in den Stöcken angelockt werden. Die meisten der angelockten Insekten sind störend, beeinträchtigen aber nicht die Vitalität der Stöcke. Tiere wie Bären können hingegen eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Wenn mit Bären zu rechnen ist, wird empfohlen, die Tripol/Quad-Kästen durch einen Elektrozaun zu schützen.

Über unsere Produkte, Natupol und Tripol/Quad

Die Kästen sind fester Bestandteil der Bestäubungseinheit und sollten nicht entfernt werden. Sie schützen die Stöcke vor ungünstigen Witterungsbedingungen. Dank der isolierenden Eigenschaften verbrauchen die Hummeln weniger Energie zur Regulierung der Stocktemperatur bei starken Temperaturschwankungen.

Die Hummelproduktion (von der Königin zum Volk) dauert mehrere Monate. Bei Großaufträgen wird empfohlen, Koppert oder einen Koppert-Vertriebshändler zur Gewährleistung einer rechtzeitigen Lieferung 12 bis 14 Wochen im Voraus zu kontaktieren.
Kleinere Bestellungen können in der Regel innerhalb weniger Tage ausgeführt werden.

Die empfohlene Natupol-, Tripol- oder Quad-Anzahl pro Hektar ist von der Kultur, Umgebung und Verfügbarkeit anderer natürlicher oder kommerzieller Bestäuber wie Bienen abhängig. Wir empfehlen, dass Sie sich zur Erörterung einer maßgeschneiderten Strategie mit Ihrem Obstbauberater, Vertriebshändler oder uns direkt in Verbindung setzen.

Die Hummeln werden als Innenkästen und Einzelstöcke unter dem Namen Natupol und als Außenkästen mit drei Stöcken unter dem Namen Tripol geliefert, wobei letztere – da für den Freilandeinsatz - wasserdicht und isoliert sind. In Nordamerika wird das Produkt QUAD mit 4 Stöcken für Freilandkulturen vertrieben.

Ja. Alle IPM-Verfahren und -Produkte von Koppert sind mit dem Hummeleinsatz 100-prozentig kompatibel.

Aufstellung der Hummelkästen

Koppert empfiehlt eine Aufstellung in der Kultur, wenn sich 5-10 Prozent der Blüten geöffnet haben.

Die Stöcke sind eine Saison lang einsetzbar, das entspricht ca. 6-8 Wochen. Am Ende der Saison sterben die Stöcke auf natürliche Weise.

Koppert empfiehlt die gleichmäßige Aufstellung von intakten Tripol/Quad-Kästen (mit 3/4 Hummelstöcken) innerhalb der Kultur im Schachbrettmuster. Wenn die Tripol-Kästen / QUADS nicht in der Kultur aufgestellt werden können, sollten sie gleichmäßig am Rand verteilt werden. Weitere Aufstellungshinweise finden Sie den Gebrauchsanleitungen von Natupol, Tripol und QUAD.

Sowohl Natupol als auch Tripol und QUAD können in einer Zielkultur umgestellt bzw. in verschiedenen Kulturen mit aufeinander folgender Blüte zum Einsatz kommen.
Schieben Sie dazu ca. 4 Stunden vor Sonnenuntergang den Schieber in die Position, in der die Hummeln nur einfliegen können (mit 1 sichtbaren Flugloch).
Nach maximal 2 Stunden sind alle Hummeln zurückgekehrt und das Türsystem kann komplett geschlossen werden. Danach können die Hummelkästen umgestellt werden.
Warten Sie nach dem Umstellen des Kastens eine halbe Stunde, bevor Sie das Türsystem erneut öffnen. Auf diese Weise haben die Hummeln Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen.

Jeder Kasten hat ein Ein- und Ausflugloch. Durch Betätigung des schwarzen Schiebers im Türsystem können Hummeln ein-, aber nicht mehr ausfliegen. Wenn Sie die Arbeiterinnen im Hummelkasten sammeln wollen, stellen Sie den Schieber vorsichtig so ein, dass die Tiere nur noch einfliegen können. Es wird empfohlen, dies vor Sonnenaufgang zu tun, da die Hummeln zu dieser Zeit weniger aktiv sind. Belassen Sie das Türsystem für mindestens zwei Stunden nach Sonnenaufgang in dieser Position, um sicherzustellen, dass alle Hummeln in den Stock zurückkehren können. Schließen Sie die Kästen vor dem Einsatz von Chemikalien vollständig. Die Hummeln bleiben bis zur empfohlenen Wiederaussetzung im Kasten.


Zu einer Überbestäubung kommt es, wenn Gewächshaus-Erdbeeren von Hummeln aufgrund von Nahrungsmangel zu oft besucht werden. Dabei schütteln die Tiere die Staubgefäße der Blüten so stark, dass die Frucht beschädigt wird und später deformiert sein oder dunkle Flecken aufweisen kann. Weil Hummeln von Natur aus erkundungsfreudig sind, ist dieses Verhalten in Freilandkulturen nie ein Problem. In Gewächshauskulturen wurde das Phänomen bisher nur an Erdbeeren beobachtet, allerdings nur dann, wenn die Hummeldichte zu hoch war. Prüfen Sie deshalb zusammen mit Ihrem Berater, wie viele Stöcke für Ihre Kultur angemessen sind.